Die meisten Heimatvereine entstanden gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als die St. Galler Stickereiindustrie zahlreiche Arbeitsplätze schuf. Manche fanden Arbeit in der Textilindustrie selbst, andere beim Hoch- und Tiefbau, der in der boomenden Stadt eine Hochkonjunktur erlebte. Damals konnte man nur selten nach Hause, darum suchte man in der Fremde den Zusammenschluss. Heute fällt dieser Grund dahin, so dass viele Heimatvereine mangels Mitglieder aufgelöst werden. Nachdem der Thurgauerverein kürzlich seine Fahne eingerollt hat, gibt es in St. Gallen noch fünf Heimatvereine. Am grössten ist der Zusammenhalt dort, wo ein Chor die Harmonie beflügelt.
Der Verein Pro Ticino ist vor 95 Jahren gegründet worden. Dank des eigenen Chores, der Corale Pro Ticino di San Gallo, kann sich auch dieser Verein noch behaupten. Durch den Chor, der das Liedgut des Herkunftskantons pflegt, besteht in unserem Verein ein guter Zusammenhalt, sagt Franco Fontana, Präsident des Pro Ticino, selbst wenn viele Mitglieder inzwischen älter geworden sind.